In memoriam

Dr. Reinhard Malzer

Ein Platz ist unerwartet leer geworden. 

Wir wollen unserem lieben Reinhard Malzer, der sein Leben in seinen geliebten Bergen bei einem tragischen Lawinenunfall verloren hat, ein ehrendes Andenken bewahren.



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Nachruf von Alfred Kaff


In seiner Eigenschaft als Internist an der Notfallaufnahme des AKH Wien, als leitender Oberarzt der Wiener Rettung oder als Flugrettungsarzt hat Dr. Reinhard Malzer zahlreiche Menschen ins Leben zurückgeholt. 


Am Samstag, den 13. April 2013, wurde Dr. Malzer von einer Lawine verschüttet. Nach stundenlangem Bangen wurde es Gewissheit, dass die Ironie des Schicksals zugeschlagen hat und trotz bestens funktionierender Rettungskette die Reanimationsbemühungen abgebrochen werden mussten.


Dr. Reinhard Malzer wurde am 10.11.1957 in Salzburg geboren, wo er 1976 maturierte. Sein Medizinstudium absolvierte er in Innsbruck und Wien, seinen Turnus legte er in Wien ab, ebenso seine Facharztprüfung.


Nebenbei machte er eine Psychotherapieausbildung und die Ausbildung zum Notarzt bzw. Leitenden Notarzt.


Seiner Familie gehörte seine ganze Zuwendung, daneben waren drei Säulen für sein Leben besonders wichtig: die Medizin - im Speziellen die Notfallmedizin, die klassische Musik und die Natur.


Im November 1998 trat Dr. Reinhard Malzer bei der Wiener Rettung ein und eroberte rasch die Herzen der Mitarbeiter. Er wurde Leiter der Rettungsakademie und kümmerte sich in dieser Funktion um die Weiter- und Fortbildung der Sanitäter und Ärzte. Er setzte Maßstäbe bei Reanimationskursen des European Resuscitation Councils und war als Vortragender bei vielen Notfallkongressen sehr begehrt. 


2011 wagte er noch einen Karrieresprung und wurde stellvertretender Chefarzt des Innenministeriums. Er war Präsident Elect der Österreichischen Gesellschaft für Notfallmedizin und hätte seine Präsidentschaft 2014 antreten sollen.


Sein abgeschlossenes Orgelstudium am Mozarteum beweist seine große Liebe zur klassischen Musik. Gelegentlich war er als Organist zu hören.


Jedes freie Wochenende nutzte er, um die Natur, die er so liebte, zu genießen. Im Sommer waren es die Bergtouren in den Alpen, im Winter waren es die Schitouren. Im Urlaub war er auch in fernen Gebirgswelten anzutreffen, so z.B. am Ararat.


Einer der liebenswürdigsten Menschen, die ich kenne, hat das Schicksal eingeholt. Als gläubiger Katholik gilt der Satz  „Einer der schönsten Wege zu Gott führt über die Berge.“